Reisebericht 5
 
 

Nach den Niagarafällen erst mal auf einen Camp Ground um alles zu verdauen und die Womos zu End- und Versorgen.

Nun heißt es Strecke machen.

Wir fahren durch New York State, Pennsylvania, Ohio, Indiana, Illinois, Iowa, Nebraska, Wyoming. Bei Sonne, Wind und Regen 3360 km. Die Landschaft veränderte sich kaum, teilweise ein wenig Wald dann wieder riesige Felder, eine unglaubliche Weite. Das meiste ist Farmland, mit riesigen Feldern, großen Silos oder Getreidespeicher, wir sind uns nicht so sicher. Manchmal sehen wir auch Herden mit ganz schwarzen Rindern die in der Ferne wie schwarze Punkte aussehen. Wir kommen auch durch kleine Städte und Dörfer. Da nutzen wir dann die Gelegenheit zu Subway oder McDonald´s zu gehen. Subway ist unser Favorit, besser als in Deutschland. Ca. ein Drittel fahren wir auf Highways, die meiste Zeit aber auf Landstraßen. Es fährt sich entspannt, bei wenig Verkehr. In der Nähe großer Städte sieht es allerdings anders aus, die umfahren wir großräumig. PKW und LKW dürfen gleich schnell fahren, dadurch fließt der Verkehr erstaunlicher Weise besser als bei uns.

Die Temperaturen wechseln, von über 30 Grad auf 10 Grad, dann wird es wieder etwas wärmer. Mal regnet es mal Sonne, mal Wolken und Wind. Wir fahren, machen gemütliche Pausen, übernachten auf Campingplätzen und am Einkaufszentrum Walmart. Nach dem Schock am ersten Campingplatze in Kanada für 40 Euro pro Nacht haben wir Erfahrung gesammelt. In Kanada konnte man noch freie schöne Plätze in der Natur finden in Nordamerika aber nicht, hier ist alles privat. Inzwischen haben wir eine gute Campingplatz App und haben herausgefunden, dass die Staatlichen Plätze schön und großzügig angelegt sind. Außerdem noch günstig im Preis zwischen 10 und 20 Dollar pro Nacht. Leider haben wir ja das Sprachproblem, und Martin muss uns immer wieder weiterhelfen, vor allem wenn auf dem Campingplatz nur per Internet ein Platz gemietet und bezahlt werden kann.

Inzwischen sind wir durch 3 Zeitzonen gefahren und sind Deutschland 8 Stunden hinterher.

Die Menschen hier sind sehr freundlich und hilfsbereit. Wir werden immer wieder gefragt aus welchem Land wir kommen. Meist durch Verwunderung über unsere Nummern Schilder. Einmal gibt es ein ganz kurzes Gespräch mit einer Frau bei Subway und als die Männer bezahlen wollen ist alles schon bezahlt und die Frau die es spendiert hat ist weg. Am letzten Campingplatz entdeckt Hermann einen Angler und geht natürlich sofort hin. Er tauscht sich mit seinen Worten und Gesten aus. Interessiert sich für die Fische die der Angler gefangen hat, und erfährt, dass ein Angelschein gebraucht wird. Später am Abend kommt der Mann zu uns und bringt uns super leckere panierten gebratenen Fisch. 

Am 24. Mai gehen wir wieder auf einen riesigen, fast leeren staatlichen Campingplatz. Hier wird mit Bargeld bezahlt was in eine mit den persönlichen Daten versehenes Tütchen getan, und dann in einen Briefschlitz geworfen wird. Hier verbringen wir mit Martin noch einen schönen Abend, dann trennen sich unsere Wege für 12 Tage. Wir fahren zu Sheena, eine ehemalige Missionarin bei uns von der Kirche, und ihrer Familie, nach Idaho Falls. Martin fährt zu einer Freundin nach Boulder bei Denver.

In Nebraska wo es zwischendurch etwas hügeliger wird, stellen wir fest die Höhenmeter nehmen unbemerkt zu. In Wyoming geht es dann immer weiter bergauf und trotzdem immer geradeaus. Wir erreichen in Rock Spring schon 2358 Höhenmeter. Es geht in die Rockis, davon berichten wir das nächste Mal.

Uns geht´s gut!

Uschi und Hermann

 
Strecke machen