Reisebericht 26
 
 

Die Ausläufer des Hurrikan Fiona haben unser Wohni ordentlich durchgeschüttelt, dann kam der große Regen. Nach 2 Tagen war alles vorbei. Wir fahren durch den Fundy Nationalpark, dort bekommen wir, unter anderem, einen Tidenkalender. So wissen wir wann es am günstigsten ist zu den Hopewell Rocks zu fahren.

Die Hopewell Rocks sind eigentümliche Felsformationen vor der Küste beim Cap Hopewell. Ihre Form erinnert an Blumentöpfe. Auf den Felsen wachsen Sträucher und sogar Bäume. Bei Ebbe kann man zwischen den kuriosen Gebilden spazieren gehen, bei Flut ragen nur noch die Spitzen aus dem Wasser. So ähnlich steht es im Reiseführer.

Trotz schlechtem Wetter fahren wir am nächsten Morgen los. Um 7:30 Uhr ist Ebbe und um 9 Uhr macht der Park auf. An der Kasse bekommen wir Info Material und, wieder haben wir Glück, die nette Schweizerin erklärt uns alles. Am Tag davor war geschlossen wegen Aufräumarbeiten (Hurrikan Fiona). Da das Lokal und der große Information Center noch keinen Strom haben und geschlossen sind, ist der Eintritt und der Shuttle Bus frei. Wir steigen die Treppen hinunter, laufen auf dem Meeresboden herum und sind sehr beeindruckt von den großen Felsen. Sie sehen wirklich ein bisschen aus wie Blumentöpfe. Es ist aber ganz deutlich, dass die Flut schon begonnen hat. Nach ca. einer Stunde machen wir uns auf den Rückweg. Also Treppen wieder hoch und es steht auch schon Wachpersonal bereit. Natürlich wollen wir jetzt auch noch sehen wie es bei gestiegenem Wasser aussieht. Also ab ins Wohni frühstücken. Nach einer Stunde noch einmal in den Park und da ist von dem Meeresboden nichts mehr zu sehen und der letzte Treppenabschnitt ist geschlossen. Wir staunen wie schnell das Wasser steigt, warten aber den Höchststand nicht ab und fahren weiter.

Von Moncton, noch in New Brunswick, geht es nach Nova Scotia immer an der Küste entlang. Hier sehen wir was Hurrikan Fiona dort hinterlassen hat. Es sind hauptsächlich entwurzelte oder abgeknickte Bäume, und umgekippte oder abgebrochene Elektromasten. Das hat so seine Folgen, denn in Kanada gibt es nur Oberleitungen. Die Campingplätze sind geschlossen. Im Supermarkt sind die Kühl- und Tiefkühlregale leer, es gibt in manchen Regionen keinen Strom.

In Halifax planen wir, was wir uns die letzten 10 Tage noch ansehen möchten. Wir entscheiden uns für die Lighthouse Route, sie geht von Halifax bis Yarmouth im Süden der Halbinsel immer am Meer entlang. Auf der Route kommen wir nicht nur an Leuchttürmen vorbei, sondern fahren auch durch Wälder, kleine Städte und Fischerdörfer. In Chester gehen wir 2 Tage auf einen schönen Campingplatz mit Blick aufs Meer. In einem Info Center in Mahone Bay haben wir wieder Glück. Eine aus Deutschland ausgewanderte, sehr freundliche hilfsbereite Frau gibt uns Tipps was wir uns noch alles ansehen können. So erfahren wir, dass genau an diesem Wochenende in diesem schönen Hafenstädtchen das Scarecow Festival, das Vogelscheuchen Fest, stattfindet. Tatsächlich sind überall irgendwelche zusammengebastelten Figuren aufgestellt, mal perfekt mal eher improvisiert. Wir bummeln durch den Ort, genießen das schöne Wetter, und gehen Crêpes essen.

Lunenburg ein bezauberndes Hafenstädtchen, wurde 1753 von vorwiegend deutschen und Schweizer Siedlern gegründet. Viele der Holzhäuser in der Altstadt stammen noch aus dem 18. Und 19. Jahrhundert und befinden sich in einem gepflegten baulichen Zustand. Das macht Lunenburg zu einem Schmuckstück, das zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde. Auch wir waren begeistert. Lunenburg ist außerdem für Fischerei und Schiffbau bekannt, es ist der Heimathafen der Bluenose 2. Auf dem Schiff, das im Hafen liegt tauschen junge Frauen und Männer einen Teil des Masten aus. Was natürlich, vor allem Hermann, sehr interessiert.

Dann kommen wir noch an West Berlin und East Berlin vorbei. Beides Fischerdörfer deren Siedler größtenteils aus Deutschland kamen, wie die Bezeichnungen vermuten lassen.

Ab Yarmouth fahren wir den Evangeline Trail immer an der Nordküste entlang. Wir kommen an der kleinsten Zugbrücke der Welt vorbei, sehen die, mit 56 m, höchste Holzkirche Nordamerikas und bestaunen die riesen große Granit Kirche mit 1000 Plätzen. In Annapolis Royal bummeln wir durch das Städtchen, besichtigen die historischen Häuser und gönnen uns ein Eis. Danach spazieren wir über das Gelände von Fort Anna. Das Fort stammt aus der Zeit der Kriege zwischen England und Frankreich im 17. Und 18. Jahrhundert.

Weiter an der Küste entlang geht es nach Halifax. Hier schließt sich der Kreis, nicht nur von unserer kleinen Rundreise. Wir treffen Martin auf dem Campground in Upper Sackville bei Halifax. Hier haben wir das erste Mal, in Kanada, mit dem Wohni übernachtet. Wir genießen die Zeit und lassen die Reise ein bisschen Revue passieren.

Am 10. Mai haben wir unser Wohni am Hafen abgeholt und am 11. Oktober wieder abgegeben. Gemeinsam fliegen wir von Halifax über Montréal und London nach Berlin.

Wir sind also fast genau 5 Monate unterwegs.

Sind in dieser Zeit 28594 km gefahren.

Haben 2987 l Diesel getankt für 4453 Euro 

Der Verbrauch liegt bei 10,68 l / 100 km

2 neue Reifen waren fällig

Einmal Ölwechsel

Für den Aufbau 2 neue Batterien.

Bremsklötze an der Vorderachse mussten erneuert werden.

Von der Klimaanlage ist ein Schlauch geplatzt, sie muss in Deutschland repariert werden.

Unsere Gasheizung ist ausgefallen. Hilferufe zu Jürgen (Firma Sundrive Reisemobil Spezialist) nach Berlin, er hat uns viele Tipps gegeben. Einer davon ist, die Heizung immer wieder mal einzuschalten. Hermann hat nicht aufgegeben und es immer wieder versucht. Nach ca. einem Monat springt die Heizung, wie durch ein Wunder, wieder an. Wir sind total happy.

Wir haben viel gesehen und erlebt und sind glücklich und dankbar dafür. Jetzt freuen wir uns riesig auf zuhause!

Uns geht´s gut! 

Uschi und Hermann 

 
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