Reisebericht 21
 
 

In Whitehorse finden wir eine RAM Autowerkstatt, das Problem mit der Elektronik hat sich erledigt, sie hat aus irgendeinem Grund gesponnen. Doch Bremsklötze brauchen wir immer noch. Unseren Citroen gibt es als baugleiches Fahrzeug bei der Firma RAM. Doch leider haben sie keine passenden Bremsklötze für unser Wohni. Dank Internet und Telefon wenden wir uns an meinen Bruder Rainer, Hermann ruft seinen Bruder Manfred und dessen Sohn Peter an. Gemeinsam, mit vielen Gesprächen und WhatsApp suchen wir nach einer Lösung. Durch die Zeitverschiebung von 9 Stunden müssen wir immer wieder warten. Wir nutzen die Zeit machen einen langen Spaziergang und sehen uns Whitehorse etwas näher an.

Wir kommen an dem Schaufelraddampfer Klondike 2 vorbei. Er beförderte, bis in die frühen 1950er Jahre, Fracht. Aufgrund des Baus der Autostraße zwischen Dawson City und Whitehorse wurde das Schiff außer Dienst gestellt. Dann als Kreuzfahrtschiff umgebaut und jetzt ist es ein Museumsschiff, was allerdings gerade renoviert wird. Auf unserem Spaziergang kommen wir auch noch an dem Staudamm und der „Fischleiter“ vorbei. Wir besichtigen die Aufstiegshilfe, die die Lachse über Stufen vom Yukon River in den Schwanke Lake führt. Leider haben wir keine Lachse gesehen, die Zeit der Lachswanderung in ihr Laichgebiet ist schon vorbei.                                                         

Weiter geht es zurück bis Watson Lake, dort haben wir wieder Internet. Langsam klärt sich alles. Peter schickt uns die Bremsklötze nach Lacombe wo Rainers Freund Tom wohnt. Wir fahren langsam und Bremsen schonend, also möglichst wenige Bergstrecken, bis Lacombe. Dahin sind es allerdings noch 1700 km.

Die Strecke ist wunderschön, es geht zwar auch über den Summit Pass 1248 m hoch, aber es ist ein langsamer Auf- und Abstieg. Die meiste Zeit sind wir auf ca. 700 m hoch.

Wir kommen am Liard River, Muncho Lake und Summit Lake vorbei, fahren durch Fort Nelsen. Danach beginnt eine sehr landwirtschaftlich geprägte Strecke mit Getreidefeldern und Rinderzucht. Dazwischen natürlich immer wieder Wälder. Am Straßenrand sehen wir erst einen einzelnen Bison grasen. Etwas später eine ganze Bisonherde, wir drehen um, wollen sie besser sehen. Sie lassen sich überhaupt nicht stören.

Hermann fährt auf einen Parkplatz, er möchte die hinter uns fahrenden Autos vorbeilassen. Da steht vor uns selenruhig ein Elch und trinkt aus einer Pfütze. Hermann steigt aus um zu fotografieren, auch das stört ihn nicht. Erst als ein Auto kommt geht er auf die andere Straßenseite und verschwindet im Wald.

Später läuft tatsächlich noch ein Bär über die Straße, aber bevor wir den Fotoapparat oben haben ist er schon wieder im Wald verschwunden. 

In Dawson Creek endet bzw. beginnt der Alaska Highway. Wir machen einen kurzen Fotostopp und fahren weiter bis Grande Prairie. Plötzlich qualmt es aus unserer Motorhaube. Ein Schlauch der Klimaanlage war durchgescheuert. Gleich in der Nähe finden wir eine Autowerkstatt die Europäische Autos reparieren, und mit Gugel Übersetzer konnte Hermann alles klären. Die nette Sekretärin der Werkstatt war bereit nach Ersatzteilen zu suchen, auch nochmal nach Bremsklötzen. Die Nacht verbringen wir auf dem, etwas lauten, Werkstattgelände.

Am nächsten Morgen dann die enttäuschende Nachricht, die Teile können nicht besorgt werden. Doch der Mechaniker in der Werkstatt und Peter sagen, es ist kein Problem ohne Klimaanlage zu fahren. Wir sind froh, dass wir weiterfahren können und nehmen die kürzeste Strecke. Eine ganz langweilige und Bremsen schonende Autobahn.

Jetzt haben wir mit Hilfe von Marilyn, der Frau von Tom, einen Campingplatz gefunden und warten auf die Bremsklötze.

Martin fährt noch ein paar Pisten im Norden und wir treffen uns in ca. 14 Tagen wieder um gemeinsam weiter zu fahren.

Wir lassen uns die Gute Laune nicht verderben, genießen das Nichtstun, gehen spazieren, lesen, usw.

Uns geht´s gut!

Uschi und Hermann 

 
vom Alaska Highway und von Bremsklötzen