Reisebericht 20
 
 

Die lange Strecke in den Norden liegt vor uns. Wir kommen durch Whistler, Kanadas bekanntestes Skigebiet und Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2010.

Wir gehen noch in eine Laundry, denn Wäsche waschen ist mal wieder fällig.

Weiter geht es durch Berge und Wälder, den Cariboo Highway entlang bis Prince George. Ab da nehmen wir die 16 den Yellowhead Hightway. Bei Kitwanga wechseln wir auf den Cassiar Highway. Die Straße ist gut ausgebaut. Es geht weiter durch Wälder und an Seen vorbei, und immer wieder kommen uns riesige Womos oder Lastwagen entgegen. Von dem Cassiar Highway aus machen wir einen Abstecher nach Stewart. Die Strecke ist wunderschön, und auf dem halben Weg geht es am Bear Gletscher vorbei. Am Ende der Straße, in Stewart, ist eine Grenzstation nach Alaska. Hinter der Grenze gibt es nur noch einen Ort, Hyder, danach führt keine Straße mehr weiter. Einreisen in die USA kann man ohne Kontrolle, zurück wird man allerdings von den Kanadischen Grenzposten kontrolliert. Wir haben keine Lust auf eine Grenzkontrolle und setzen nur einen Fuß auf Alaskas Boden. Dann geht es wieder zurück, auf die unendlichen Wälder und Seen Strecke, bis Watson Lake. Immer die gleiche Landschaft. Manchmal ein bisschen eintönig, aber Hermann ist glücklich er kann Auto fahren. Ich rede nicht von 100, sondern 1649 km.

Watson Lake ist die drittgrößte Stadt in Yukon mit ca. 1500 Einwohnern. Bekannt ist sie vor allem durch den „Sign Post Forest“.  Ein „Wald“ aus Holzmasten am Alaska Highway, an denen Besucher aus aller Welt Wegweiser, Autokennzeichen Orts- und andere beschriftete Schilder angebracht haben. Ein heimwehkranker Soldat aus Illinois hat während der Bauarbeiten am Alaska Highway mit einem Schild seines Heimatortes den Anstoß dazu gegeben.       Inzwischen sind es über 80000 Schilder. Hermann hat sogar ein Schild seines Geburtsorts gefunden.  

Wir nehmen uns einen Tag Zeit, denn am Visitor Center ist gutes WiFi, so können wir Emails und WhatsApp verschicken. Zum Übernachten geht es in den Watson Lake Governement Campground. Ich habe ihn Mückenwald genannt, denn so viele angriffslustige   Mücken auf einmal habe ich noch nicht erlebt. Hermann und Martin sprühen sich ein und setzten den Mückenschutzhut auf. Ich bleibe gleich im Wohni und sprühe die Fliegengitter ein. So ist es einigermaßen zu ertragen.

Auf dem Alaska Highway geht es weiter bis Whitehorse. Hermann und ich diskutieren die ganze Fahrt, ob wir den langen Weg mit ca. 700 km Piste fahren sollen. Ein Problem sind unsere Bremsen. Hermann hat festgestellt, dass unsere Bremsklötze vorne zu sehr abgenutzt sind.

Wir entscheiden uns gegen die Fahrt nach Inuik, wobei Hermann mir sehr entgegen gekommen ist. Wir wollen noch bis Dawson City mitfahren, und uns dann langsam zurück Richtung Süden begeben.

Dawson City ist der Ort an dem der „Klondike Goldrush“ begann. Die ganze Strecke ist durch den Goldrausch, und natürlich auch durch den Ausbau des Alaska Highways geprägt. Viele Orte sind dadurch entstanden und auch wieder verlassen worden.

Eine Empfehlung ist, in Whitehorse noch einmal richtig einzukaufen, denn die Möglichkeiten werden immer weniger. Gut gerüstet geht es weiter. Nach einer Pause ca. 350 km nach Whitehorse geht der Motor in Notlauf und die Kontrollleuchte der ASR Anlage leuchtet auf. Martin und Hermann suchen eine Lösung. Am Ende entscheiden wir gemeinsam, Martin fährt alleine weiter nach Norden, und wir drehen um und hoffen bis Whitehorse zurück zu kommen. Denn nur dort gibt es die Möglichkeit einer Werkstatt und vor allem Telefon und Internet.

Wir kommen gut bis Whitehorse, von dort berichten wir dann das nächste Mal.

Uns geht`s gut!

Uschi und Hermann

 
Die Weite Kanadas